
Medium: Digital / Vinyl
Released: 07. Juli 2015
Deceptikon: Presidio
Drei Jahre lang an einem Projekt zu arbeiten das geht an die Substanz. So lange hat es gedauert, bis Deceptikon sein neuestes Werk “Presidio” vollendet sah. Eine Zurückkehren zu den Wurzeln soll es sein, nicht irgendwelchen Trends folgend, sondern ein ganz persönliches, privates Werk. Da stellt sich natürlich die Frage, hat sich die Wartezeit gelohnt?
Es ist zunächst einmal sofort festzustellen, dass “Presidio” anders ist als seine Vorgänger. Dem Cover enstprechend zieht sich eine umfassende Melancholie durch das Album. Selbst eher Uptempo-Tracks können diese innere Trauer nicht ganz abschütteln.
Waren die vorangehenden Cover gemäss ihrem Inhalt eher modern und künstlich, geht “Presidio” im wahrsten Sinne des Wortes zurück zu den Wurzeln, zurück zur Natur. Durch und durch klingt die Platte organisch, was wenig überraschend wirkt, hat Deceptikon doch viele “echte” Instrumente benutzt.
Leider scheint darunter aber die Songdienlichkeit etwas gelitten zu haben. Schnell erkennt man ein Schema durch die verspielten Instrumentationen. Intro – Beat – Variation. Intro – Beat – Variation. Intro…
Die eingangs gestellte Frage muss damit jeder für sich selbst beantworten. Man merkt “Presidio” an, dass Herzblut drin steckt. Das Album ist durchwegs exzellent produziert und steckt voller Ideen. Ich persönlich hatte mich aber schnell satt gehört. Zu ähnlich laufen die Songs immer ab. Immer wieder war ich enttäuscht, wenn nach einem interessanten Intro doch wieder ein ähnlicher Beat dazukommt. “Presidio” ist ein gutes Album. Vielleicht hätten ihm aber weniger, dafür abwechslungsreichere Tracks gut getan.
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Text: Raphael Wuillemier
Tags: Deceptikon Presidio Project: Mooncircle